Da die Entwicklung der Kiefer und der Durchbruch der Zähne nicht nur von genetischen Faktoren, sondern in erheblichem Ausmaß auch von den umgebenden Strukturen, wie z.B. der Mundmuskulatur abhängt, ist es bei Störungen des Muskelgleichgewichts sinnvoll, frühzeitig eine Behandlung einzuleiten, um eine normale Entwicklung des Kausystems zu ermöglichen.
So kann sich beispielsweise durch eine gestörte Nasenatmung ein zu schmaler Oberkiefer entwickeln, woraus dann ein einseitiger Kreuzbiss entsteht, d. h. der Unterkiefer wird beim Zusammenbeißen immer zu einer Seite geschoben.
Durch eine Zungenfehlfunktion kann ein sog. offener Biss entstehen, das bedeutet, dass sich die vorderen Zähne beim Zusammenbeißen nicht treffen. Auch eine starke Rücklage des Unterkiefers, sowie ein umgekehrter Frontzahnüberbiss sollten bereits im Kindesalter behandelt werden.
Diese sogenannten „Frühbehandlungen“ dauern normalerweise 18 Monate und werden mit herausnehmbaren Apparaturen durchgeführt.
Falls Milchzähne vorzeitig verloren gehen, wandern die Nachbarzähne vor allem im Seitenzahngebiet in die entstandene Lücke, die eigentlich vom nachfolgenden bleibenden Zahn zum Durchbruch benötigt wird. Im ungünstigsten Fall kann der natürliche Durchbruch sogar ganz blockiert sein.
Um diese Folgen zu vermeiden, wird ein „ Lückenhalter“ angefertigt.
Eine kieferorthopädische Behandlung wird in den meisten Fällen im jugendlichen Alter durchgeführt.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Falls beispielsweise zu wenig Platz für die bleibenden Zähne vorhanden ist oder passen Ober- und Unterkiefer bezüglich der Größe oder Lage nicht zusammen, wird mit herausnehmbaren Apparaturen wie aktiven Platten oder
funktionskieferorthopädischen Apparaturen (Aktivator, Bionator, Vorschub- oder Rückschub-Doppelplatten) behandelt.
Durch die funktionskieferorthopädischen Apparaturen kann in der Wachstumsphase die Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander günstig beeinflusst werden. Es erfolgt ein Umbau aller
beteiligten Strukturen wie des Knochens, der Muskulatur und des Kiefergelenks in die gewünschte Richtung.
Nach Durchbruch der bleibenden Zähne wird meistens eine „feste Zahnspange“ eingesetzt. Damit können sowohl Abweichungen einzelner Zähne im Zahnbogen als auch die Lagebeziehung von Ober- und Unterkiefer zueinander verändert werden.
Diese sogenannte „ Multibracketapparatur“ besteht aus kleinen Metall- oder Keramikplättchen, die auf die Zähne geklebt werden und evtl. aus Bändern, die an den großen Backenzähnen befestigt werden. Brackets und Bänder werden über Bögen unterschiedlicher Materialqualität und –stärke miteinander verbunden. Diese Bögen werden in regelmäßigen Abständen ausgewechselt und ermöglichen die Bewegung der Zähne in eine funktionell und ästhetisch optimale Position.
Eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen kann aus unterschiedlichen Gründen empfehlenswert sein.
Zum einen sind die Ansprüche an eine ansprechende Ästhetik der Zähne in den letzten Jahren deutlich gestiegen, zum andern ermöglicht eine regelrechte Zahnstellung beispielsweise eine bessere Mundhygiene und kann dadurch Parodontalerkrankungen vorbeugen.
Desweiteren kann eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen vor anstehendem Zahnersatz oder dem Setzen von Implantaten angezeigt sein. In diesen Fällen wird mit dem behandelnden Zahnarzt ein Behandlungskonzept erarbeitet.
Auch bei Kiefergelenksbeschwerden kann eine Abklärung beim Kieferorthopäden sinnvoll sein.
Als Behandlungsmittel stehen neben einer festsitzenden Multibracketapparatur auch eine Behandlung mit fast unsichtbaren Schienen, sog. Alignern zur Verfügung, die gerade bei Erwachsenen eine hohe Akzeptanz aufweisen.
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